1. März 2011

In ihrer aktuellen Studie befragte die Stiftung Gesundheit wieder deutschlandweit niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und psychologische Psychotherapeuten. Der Schwerpunkt der Befragung lag diesmal bei den Themen „Marketing“ und „Informationstechnologie in der Praxis“.

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass ein Großteil der 461 Ärzte, Zahnärzte und psychologischen Psychotherapeuten, die an der Befragung teilgenommen hatten, erkannt haben, dass sich mit gezielten Marketingmaßnahmen und dem Einsatz moderner Kommunikationsmittel eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation erreichen lässt. So sind es auch insgesamt 50 % der Befragten, die Marketingmaßnahmen für ihre Praxis wichtig finden. Gleichwohl lässt sich aus dieser Zahl nicht schließen, dass all diejenigen, die Marketing wichtig finden, auch entsprechend agieren:

Von den 50 % hatte aber nur ein Viertel ein Marketing-Budget für 2010 festgelegt und lediglich 10,3 % der Befragten gaben an, im Jahr 2011 mehr in Marketing investieren zu wollen.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass zwar die Wichtigkeit von Marketing für die Praxis erkannt, aber gleichwohl nicht in demselben Maß angenommen und umgesetzt wird.

Was die einzelnen unterschiedlichen Marketinginstrumente angeht, so wird als wichtigste Marketingmaßnahme nach wie vor an erster Stelle die eigene Praxishomepage genannt. Fast 70 % sehen hierin das für ihre Praxis wichtigste Marketinginstrument. Dem folgen das Personal sowie das äußere Erscheinungsbild der Praxis.

Mit der eigenen Internetpräsenz verfolgen fast zwei Drittel der Befragten das Ziel, ihre Patienten konkret über das besondere Leistungssprektrum der Praxis zu informieren. Aber auch die Abgrenzung von anderen Leistungserbringern und das Hinzugewinnen neuer Patienten werden als Beweggründe genannt.

Gleichzeitig geben jedoch immer noch über 50 % der Befragten an, unsicher zu sein, welche Marketingmaßnahmen überhaupt erlaubt sind und welche nicht, obwohl zwischenzeitlich eine starke Liberalisierung des (zahn)ärztlichen Werberechts stattgefunden hat. Gleichwohl sind 47,6 % der Auffassung, Marketing verkompliziere den Praxisalltag.

Diese Zahlen zeigen, dass sich viele Ärzte und Zahnärzte zwar der stetig wachsenden Bedeutung von Marketing auch für ihre Praxis bewusst sind, allerdings auf der anderen Seite davor zurückscheuen, Marketingmaßnahmen ganz bewusst in ihrer Praxis umzusetzen. Hier hilft eine fundierte rechtliche und strategische Beratung, welche Marketingmaßnahmen für die jeweilige Praxis sinnvoll und erfolgversprechend sind. So wird zukünftig allein eine eigene Praxishomepage nicht ausreichen, um im Web 2.0 wahrgenommen zu werden – facebook, twitter, XING und ähnliche Plattformen werden für Ärzte und Zahnärzte auch außerhalb des privaten Bereichs zunehmend wichtiger werden.

Aber nicht nur der Auftritt im sondern auch der Umgang mit dem Internet ist für viele eine Herausforderung: So ist es lediglich bei 14 % der Befragten möglich, einen Termin online zu vereinbaren. Immerhin 6,1 % möchten diese Möglichkeit demnächst ebenfalls in ihrer Praxis anbieten.

Bezeichnend ist jedoch, dass insgesamt 57 % angeben, von der Möglichkeit der Online-Terminvergabe zwar gehört zu haben, aber erst einmal abwarten zu wollen. Fast 23 % kennen die Möglichkeit der Online-Terminvergabe nicht.

Dabei gehen die Meinungen zur Online-Terminvergabe unter den Befragten weit auseinander: Auf der einen Seite wird sie als besonderer Patientenservice bewertet, andererseits befürchten viele, es könne zu Terminskollisionen oder Patientenverwechslungen kommen.

Fazit

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der technische Fortschritt und auch dessen Bedeutung von Ärzten und Zahnärzten zwar überwiegend wahrgenommen wird, aber in vielen Fällen doch auch eine „Hab-Acht-Stellung“ eingenommen wird. Unsicherheit sowohl hinsichtlich der Zulässigkeit gewisser Werbe- bzw. Marketinginstrumente und -inhalte, wie auch eine eher konservative Haltung zu Online-Diensten tragen dazu bei, dass eine ganze Branche die ihr zur Verfügung stehenden Marketingmöglichkeiten nicht voll ausschöpft.

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