25. Oktober 2024

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, und ein spannender Teil davon ist die Assistierte Telemedizin in Apotheken. Diese innovative Lösung, die durch das neue Digitalgesetz (DigiG) geregelt wird, eröffnet Apotheken die Möglichkeit, Patient:innen eine telemedizinische Betreuung in einem vertrauten Umfeld anzubieten. Doch was bedeutet assistierte Telemedizin konkret, und wie funktioniert sie in der Praxis? In unserem Whitepaper werfen wir einen genaueren Blick auf die Potenziale und Herausforderungen dieses neuen Versorgungsmodells.

Was versteht man unter assistierter Telemedizin?

Die Assistierte Telemedizin ist eine Form der medizinischen Versorgung, die sich der Technologie bedient, um räumliche Distanzen zu überbrücken. Sie ermöglicht es Patient:innen, telemedizinische Leistungen in Apotheken in Anspruch zu nehmen. Zu den Leistungen gehören die Beratung zu telemedizinischen Optionen, Anleitung zur Inanspruchnahme ambulanter telemedizinischer Leistungen sowie einfache medizinische Routineaufgaben, die das Apothekenpersonal vor Ort übernehmen kann. Diese Leistungen sollen ärztliche Konsultationen unterstützen, jedoch nicht ersetzen.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen

Mit Inkrafttreten des Digitalgesetzes wurden die Grundlagen für die assistierte Telemedizin gelegt. § 129 Abs. 5h SGB V ermöglicht es Apotheken, bestimmte telemedizinische Dienstleistungen anzubieten. Diese neuen Regelungen räumen Apotheken einen flexiblen Spielraum ein: So ist es ihnen erlaubt, Patient:innen nicht nur zu telemedizinischen Möglichkeiten zu beraten, sondern auch einfache medizinische Messungen wie Blutdruck oder Blutzucker durchzuführen, die dann direkt in eine ärztliche Konsultation eingebunden werden können. Dieser gesetzliche Rahmen fördert nicht nur die digitale Transformation im Gesundheitswesen, sondern unterstützt auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Ärzt:innen und Apotheken.

Praktische Umsetzung: Der Behandlungspfad

Wie sieht die assistierte Telemedizin in der Praxis aus? Ein Beispiel könnte so aussehen: Ein:e Patient:in, die außerhalb der Praxiszeiten eine medizinische Beratung benötigt, besucht eine Apotheke, die assistierte Telemedizin anbietet. Das Apothekenpersonal leitet sie durch den Ablauf, unterstützt die Videosprechstunde mit der Ärzt:in und führt bei Bedarf einfache diagnostische Messungen durch. Der gesamte Prozess erfolgt in einem abgetrennten Bereich innerhalb der Apotheke, der eine geschützte und vertrauliche Umgebung bietet.

Vorteile der assistierten Telemedizin

  1. Zugänglichkeit: Die assistierte Telemedizin erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung, insbesondere für Patient:innen in ländlichen Gebieten oder für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
  2. Effizienzsteigerung: Apotheken werden zu wichtigen Knotenpunkten der Gesundheitsversorgung und entlasten Praxen, indem sie Patient:innen direkt telemedizinische Unterstützung bieten.
  3. Sicherheit und Datenschutz: In speziell ausgestatteten Räumen innerhalb der Apotheken werden Datenschutzstandards gewährleistet, um die Vertraulichkeit medizinischer Daten zu schützen.

Technische Voraussetzungen und organisatorische Anforderungen

Die erfolgreiche Umsetzung der assistierten Telemedizin in Apotheken erfordert bestimmte technische und organisatorische Bedingungen. Dazu zählen internetfähige Endgeräte für die Videosprechstunde, zertifizierte Software für die sichere Kommunikation sowie ein separater Raum oder eine „Gesundheitsbox“ für diskrete Konsultationen. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Ärzt:innen notwendig, um den nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern sicherzustellen.

Herausforderungen und Perspektiven

Obwohl die assistierte Telemedizin in Apotheken eine vielversprechende Entwicklung darstellt, bringt sie auch Herausforderungen mit sich. So ist es beispielsweise notwendig, die Finanzierung und Vergütung für die Apotheken klar zu regeln, um das Angebot wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. Außerdem sind zusätzliche Schulungen des Apothekenpersonals erforderlich, um sicherzustellen, dass die Assistenzleistungen fachgerecht und im Sinne der Patientensicherheit erbracht werden.

Fazit und Ausblick

Die assistierte Telemedizin bietet Apotheken die Möglichkeit, ihre Rolle im Gesundheitssystem auszubauen und eine Brücke zwischen Patient:innen und Ärzt:innen zu schlagen. Sie verbessert nicht nur den Zugang zur medizinischen Versorgung, sondern stellt auch eine wichtige Ergänzung zur klassischen Gesundheitsversorgung dar. Apotheken, die assistierte Telemedizin anbieten, können Patient:innen in einer neuen Dimension unterstützen und so einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems leisten.

Lesen Sie in unserem Whitepaper mehr über die rechtlichen und praktischen Aspekte der assistierten Telemedizin und erfahren Sie, wie Apotheken diese spannende Chance nutzen können, um die Zukunft der Gesundheitsversorgung aktiv mitzugestalten.

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