22. Februar 2012
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In einer Pressemitteilung vom 17.02.2012 äußert sich die KV Hessen zur aktuellen medialen IGeL-Kritik wie folgt:

Frankfurt, 17. Februar 2012 – Deutlich mehr Gelassenheit und gleichzeitig mehr Objektivität hat heute der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen im Umgang mit individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) eingefordert. „Was wir in den letzten Wochen erleben, hat nur noch wenig mit einer sachlichen Auseinandersetzung zu tun. Undifferenziertes Verdammen teilweise durchaus sinnvoller medizinischer Zusatzleistungen führt zu einer Belastung des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient und nützt somit Niemandem“, so Frank-Rüdiger Zimmeck und Dr. med. Gerd W. Zimmermann heute in Frankfurt.

Auslöser für die nicht immer sachgerechte Berichterstattung der vergangenen Wochen war der Start eines Internet-Portals, in dem der medizinische Dienst der Krankenkassen individuelle Gesundheitsleistungen auf ihren Nutzen hin bewertet. Dieser umstrittene „IGeL-Monitor“ versteht sich als Entscheidungshilfe für die angeblich von geldgierigen Ärzten bedrängten und zur Inanspruchnahme von Selbstzahlerleistungen überredeten Patienten. „Beim IGeLn muss natürlich der Patient mit seinen Beschwerden bzw. den Möglichkeiten, ihm zu helfen, im Vordergrund stehen. Wer die individuellen Gesundheitsleistungen als Chance nutzt, sein Praxiseinkommen wider besseres medizinisches Wissen aufzustocken, riskiert eine nachhaltige Schädigung des Vertrauensverhältnisses zu seinen Patienten. Andererseits ist es auch unstrittig, dass viele Leistungen, die mittlerweile selbstverständlich zum GKVLeistungskatalog gehören, als IGeL erprobt wurden. Zum Beispiel das Hautkrebsscreening wurde über Jahre als Selbstzahlerleistung erprobt und dann vom Gemeinsamen Bundesausschuss in die Regelversorgung integriert. Gleiches gilt für die Akupunktur. Wer also vorschnell alle IGeL als Scharlatanerie brandmarkt, behindert letztendlich den medizinischen Fortschritt.“

 

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