11. Mai 2020

Mit den zunehmenden Öffnungen im Zuge der niedrigeren Corona-Infektionszahlen normalisiert sich auch juristisch die zahnmedizinische Landschaft wieder. Insbesondere die besonders umstrittenen Verordnungen und Auslegungen in Niedersachsen und Baden-Württemberg, die teilweise auch so ausgelegt wurden, dass nur noch Schmerzpatienten behandelt werden durften, sind abgeschafft. Zahnärzte stehen somit kurzfristig nicht mehr unter rechtlichem Rechtfertigungsdruck, welche Behandlungen sie vornehmen.

Problematisch bleibt vielfach noch das Ausbleiben der Patienten. Eine große Anzahl der Praxen vermeldet auch weiterhin starke Umsatzeinbrüche aufgrund der Ängstlichkeit der Patienten. Diese ist grundsätzlich unbegründet – Zahnarztpraxen gehören zu den hygienischen Einrichtungen in Deutschland. Hier liegt es am Zahnarzt, sein vertrauensvolles Zahnarzt- Patienten-Verhältnis einzusetzen, um für die Besuche in der Praxis zu werben.

Zahnmedizinische Behandlungen sind nicht beliebig verschiebbar. Gleichwohl bleibt klar: Auch Zahnärzte stoßen hier irgendwann an Grenzen, da viele Patienten durch die Gesamtberichterstattung verängstigt sind. Und oftmals sind es gerade die besonders gesundheitsbewussten Patienten, die auch für die Vorteile hochwertiger Versorgungen und für eine umfangreich Prophylaxe zu begeistern sind, die aus Gesundheitsgründen eine besondere Vorsicht bei Außenkontakten walten lassen.

Umso mehr hätte hier der angedachte Schutzschirm des Bundesgesundheitsministeriums geholfen, der zumindest für eine sichere Einnahme von 30 Prozent der üblichen Kassenhonorare gesorgt hätte, da diese nicht zurückgezahlt hätten werden müssen. Alle anderen Unterstützungsmaßnahmen müssen zurückgezahlt werden. Der sichere Schutzschirm scheiterte allerdings am Bundesfinanzministerium und auch der Darlehensteil wird von einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen nicht in Anspruch genommen, da dann ggf. die Auszahlung von Kurzarbeitergeld gefährdet wäre.

Erkennbar ist: Die Zahnärzte sind von der Politik auf sich allein gestellt worden. Zuzugeben ist, dass dies aktuell eher den Normalfall als die Ausnahme in der Wirtschaft darstellt. Umso mehr kommt es darauf an, Vertrauen gegenüber den Patienten aufzubauen. Dazu zählen die während der Corona Krise entstandenen neue Möglichkeiten, wie die Videoberatung, das kontaktarme Wartezimmer und vieles mehr. Informationen dazu finden Sie demnächst auf diesem Blog. Um auf dem Laufenden zu bleiben, einfach bei unserem Newsletter anmelden und von den reglmäßigen Informationen profitieren.

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