8. Dezember 2014

Wer trainieren will, muss dafür längst nicht mehr in ein Fitnessstudio gehen. Im Gegenteil: Das Internet ist voll mit Workout-Angeboten und Fitnessprogrammen. Außerdem sind Fitnessstudios nicht immer etwas für jedermann. Manche Trainingswilligen stören sich an überfüllten Kursen und Wartezeiten an den Geräten. Andere kriegen bei stöhnenden Übungsnachbarn schlicht die Krise. Oder es ist kein Studio welches den Ansprüchen genügt in unmittelbarer Nähe. Schließlich nervt manche insgesamt der Anfahrtsweg. Doch Vorsicht bei der Auswahl einer Fitness-App.

Typischerweise haben die smarten Fitness-Tracker, die in vielen Formen angeboten werden, Sensoren wie Beschleunigungsmesser, Gyroskop oder Barometer sowie Schwerkraft-, Druck-, Temperatur- oder Magnetfeldstärken-Sensoren eingebaut. Sie zeichnen die Aktivitäten der Trainingswilligen und damit die Gesundheitsdaten auf. Software in Verbindung mit den Fitness-Apps wandelt dann die Messdaten in für den Interessierten nutzbringende Visualisierungen und Werte wie Schrittzahl, zurückgelegte Kilometer, Schlafgewohnheiten oder Kalorienverbrauch und vieles mehr um.

Nach Presseberichten planen auch die großen Versicherungen in Deutschland, Fitness, Ernährung und Lebensstil ihrer Kunden zu analysieren. Kunden könnten dazu Daten über eine Fitness-App an ihre Versicherung übermitteln, um Gutscheine und Rabatte zu erhalten. Darauf weist der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW hin.

Schon bei einer Kfz-Versicherung, die Rabatte dafür anbietet, wenn Kunden ihr Fahrverhalten analysieren lassen und sich wunschgemäß verhalten, hatte der Landesdatenschutzbeauftragte davor gewarnt, dass in immer mehr Lebensbereichen persönlichste Daten „verkauft“ werden. Die geplanten Geschäftsmodelle von Krankenversicherungen würden noch einen Schritt weitergehen und auch die Gesundheitsdaten kommerzialisieren.

29.11.2014 – Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen – PM vom 29.11.2014

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